Die Digitale Transformation im Maschinenbau
Bastian Nowak
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Lesezeit: 4 min
Kategorie:
Digitale Transformation
Weiterhin Unternehmens-Strategie oder doch eine ganzheitliche Digitalisierung-Strategie?
Es ist nichts Neues, wenn in einem Artikel steht, dass die Digitale Transformation mittelständische Maschinenbauer zunehmend dazu zwingt, ihre Geschäftsmodelle anzupassen oder neu zu entwickeln. Mittlerweile ist es jedem Geschäftsführer oder Vorstand klar, dass die Herausforderungen für jeden Maschinen- und Anlagenbauer enorm sind. Auch nichts Neues ist, dass diese Herausforderung bereits mit der üblichen Tatkraft mittelständischer Unternehmer und deren Mitarbeitenden angenommen wurde.Schnell wurden digitale anwenderorientierte Lösungen entwickelt und in der Folge erkannt, dass für die erfolgreiche Entwicklung dieser digitalen Kundenlösungen die bestehende Arbeitsprozesse und Denkweisen mit der schnellen oder genauer exponentiellen Entwicklung der Digitalen Transformation nicht so mithalten können, wie es erforderlich wäre. Dadurch fällt es oft schwer, die nächste neue digitale Kundenlösung zu identifizieren und zu entwickeln. Damit ist ein neuer, grundlegender ganzheitlicher strategischer Ansatz notwendig. Eine „ganzheitliche digitale Unternehmensstrategie“, die es ermöglicht, diese Kundenlösungen mit einem Nutzen für den Kunden und dem eigenen Unternehmen zu identifizieren.
Es fällt bereits heute schwer, diesem Transformationsprozess mit seiner exponentiell zunehmenden Geschwindigkeit mit klassischen Unternehmensstrukturen und Arbeitsprozessen hinterherzukommen. Der technische Fortschritt führt zu vielen Neuerungen und Veränderungen („Change-Management“) in vielen Unternehmensbereichen. Das haben mittelständische Unternehmen immer schon erfolgreich gemeistert. Aber die Digitalisierung unterscheidet sich indem sie sich exponentiell entwickelt, so wie sich beispielsweise die Leistungsfähigkeit von Rechnern ca. alle 12 Monate verdoppelt (Mooresche Gesetz). Und wenn wir die nächste Generation von Rechnern (Quanten) berücksichtigen, wird sich die Leistungsfähigkeit und damit auch die Anforderungen an Lösungen noch schneller entwickeln. Zudem, im Gegensatz zur landläufigen Annahme, handelt es sich bei der Digitalisierung selbst nicht um einen kurzfristigen Hype, sondern um einen langfristigen Prozess und sollte sich deshalb in einer Unternehmens-Strategie widerspiegeln.
Anforderungen für Digitale Transformation
Die Anforderungen, die Unternehmen zur erfolgreichen Aufstellung für die Digitale Transformation erfüllen sollten:- strategische Anforderungen
hierbei war Strategie immer langfristig orientiert: Es ging um die langfristige Ausrichtung des Unternehmens, dessen langfristige Entwicklung sowie die langfristige Planung und Umsetzung inhaltlicher Ziele und es wurde von einer (wenigstens weitgehend) planbaren Zukunft ausgegangen. Dabei war die Digitalisierung ein Unterpunkt. Die ganzheitliche Digitalisierung-Strategie jedoch berücksichtigt alle Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle hinsichtlich der strategischen Erfolgsfaktoren für die Digitale Transformation und ist verwoben mit der klassischen Unternehmens-Strategie. - organisatorische Anforderungen
das heißt für die gesamte Organisation passende u.a. neue Werte zu etablieren (Unternehmenskultur), Strukturen neu zu schaffen, Prozesse umzustrukturieren oder neue Ökosysteme zu etablieren (intern wie extern), um das Unternehmen in die Lage zu versetzen, in einer Zeit des schnellen Umbruchs und der hohen Unsicherheit schnell, zielgerichtet und effizient auf sich ändernde Umweltbedingungen zu reagieren. Durch Agilität agile Management- und Führungstechniken zu implementieren um effizienter (re-)agieren zu können. - iT-bezogene Anforderungen
im Zuge der Digitalen Transformation wird iT für Unternehmen zweifelsohne immer wichtiger. Nicht nur als wesentliches operatives Werkzeug, sondern weil iT in Zukunft zu einem der zentralen strategischen Wettbewerbsfaktoren, der den Erfolg von Unternehmen in der Digitalen Transformation maßgeblich beeinflussen wird, wird. Daher sollten iT-Budgets in einen strategischen und einen operativen Teil gesplittet werden, um die Innovationen strategisch angehen zu können.