Gegen Ende meines Studiums stehe ich wie so viele vor der Entscheidung, wie es nach dem Masterabschluss weitergehen soll. Als Student der Medienkulturwissenschaften bin ich in der iT-Welt eigentlich fachfremd, bin aber seit meiner Kindheit interessiert an diesem Feld – daher wollte ich mein zweimonatiges Pflichtpraktikum nutzen, um herauszufinden, ob dieses Interesse tief genug wurzelt, um eventuell umzusatteln und eine Berufsausbildung in der iT-Branche zu beginnen. Die zwei Monate bei der R.iT-Solutions erwiesen sich als wertvolle Station auf meinem Weg, die mir nicht nur geholfen haben, ein wenig Klarheit diesbezüglich zu gewinnen, sondern während der ich insbesondere zahlreiche neue Kenntnisse erworben habe.
Denn obwohl ich durchaus einige Vorkenntnisse mitgebracht habe (ich konnte programmieren, habe immer mal wieder Informatik-Vorlesungen besucht, zu meinem Studium gehörte grundlegendes Webdesign…), habe ich fast jeden Tag etwas Neues gelernt. Schon während der Morgenbesprechungen der Entwicklungsabteilung, in der ich mein Praktikum verbrachte, notierte ich mir täglich diverse mir unbekannte Begriffe, um sie später nachzuschlagen; wobei sich aber auch meine Kollegen stets Zeit nahmen, meine Fragen zu beantworten.
Die Komplexität der mir zugeteilten Aufgaben nahm nach und nach zu: Nach ersten Recherche-Aufträgen (etwa zu SharePoint oder Funktionen des Team Foundation Server) sollte ich bald selbst programmieren. Zunächst habe ich bereits bestehenden Code nachvollzogen und den Quelltext eines Warnmeldungs-Plugins aufgeräumt und umstrukturiert, später dann eigene Funktionen für das Microsoft Dynamics CRM entsprechend der Kundenaufträge geschrieben und in das CRM-Testsystem eingebaut. Die dafür bei der R.iT Solutions eingesetzten Technologien sind so vielfältig wie die Anforderungen der Kunden: HTML, XML, CSS, JavaScript und jQuery, C# und SQL sind lediglich die Grundbausteine, mit denen das komplexe Dynamics CRM-Paket angepasst und ausgebaut wird. Für bestimmte Aufgaben müssen sich dann schon mal spontan ganz neue Fertigkeiten angeeignet werden, bei mir waren das etwa der Umgang mit einer JavaScript-Bibliothek zur Datenvisualisierung (D3) oder dem HTML5-API Local Storage, das Browsercookies ersetzen kann. Natürlich gehört dazu auch die Einarbeitung in die vielen Hilfsprogramme, die zum Debugging oder einfach zur Beschleunigung des Arbeitsprozesses eingesetzt werden: Fiddler, XrmToolkit, Winmerge, diverse Remote-Anwendungen (vor allem RDP) und natürlich Visual Studio sind einige Beispiele. Als zusätzliche Komplexität kommt hinzu, die Geschäftsprozesse beim Kunden, die im CRM abgebildet werden müssen, nachzuvollziehen – was im Falle einer Leasingbank, für die während meiner zwei Monate im Unternehmen gearbeitet wurde, durchaus anspruchsvoll ist (ich möchte immer noch nicht behaupten, dass ich weiß, was genau eine Kreditnehmereinheit ist). Das alles machte das Praktikum fordernd, vor allen Dingen aber sehr lehrreich. Phasen, in denen es kaum etwas für mich zu tun gab, wie ich sie aus anderen Praktika kenne, waren sehr selten, und wenn sie vorkamen, konnte ich sie gut nutzen, um meine Kenntnisse in den angeschnittenen Bereichen zu vertiefen.
Meine Kollegen standen mir dabei mit Rat und Tat zur Seite, ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, alleine gelassen zu werden. Zudem versorgten sie mich mit neuen Aufgaben; es war ein gutes Gefühl, zu sehen, wie sie mir nach und nach mehr zutrauten und ich ihnen tatsächlich produktiv bei der Arbeit helfen konnte. Gleiches gilt auch für die Vorgesetzten: Ich führte mehrere Gespräche mit dem Leiter der Entwicklungsabteilung, während derer er mir neue Dinge erklärte und mich ihm über die Schulter schauen ließ. Auch Herr Rademann selbst betonte, dass seine Tür immer offen stände, sollte ich Fragen oder Probleme haben.
Das Praktikum hat mir viele Fähigkeiten vermittelt und ich bin mir sicher, diese im Laufe meines Werdegangs weiterhin einsetzen zu können – Webentwicklung ist schließlich auch im Medienumfeld allgegenwärtig. Obwohl ich für mich mit der Entscheidung aus dem Praktikum gehe, „meinem Herzen zu folgen“ und eher eine berufliche Zukunft im akademischen Umfeld meines Studienfaches als in der iT-Branche anzustreben, bin ich froh, es bei der R.iT-Solutions verbracht zu haben.